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Wärmepumpe im Altbau: Eine gute Wahl auch bei Bestandsgebäuden !

Für Hausbesitzer, die eine Wärmepumpe im Altbau installieren möchten, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten.

Werden hier bei der Planung Fehler gemacht, kann das neue Heizsystem schnell zur Energiekostenfalle werden. Besonders kritisch wird es wenn altgediente Gas- oder Ölheizungen blind ersetzt werden ohne das Gebäude und die Heizkörper oder Heizflächen einer gründlichen Analyse zu unterziehen. In diesem Beitrag haben wir für Sie die wichtigsten Faktoren zusammengetragen, die Sie bei einem Wechsel unbedingt im Blick behalten sollten.

 

Die Gebäudeheizlast

Durch eine Heizlastberechnung wird ermittelt, wie viel Wärmeenergie ein Gebäude benötigt, um die gewünschte und vorher festgelegte Raumtemperatur aufrechtzuerhalten. Diese Kenngröße ist entscheidend, um die spätere Größe der Wärmepumpenanlage exakt bestimmen zu können. Eine zu große oder zu kleine Leistung führt nämlich nicht nur zu einem ineffizienten Betrieb, sondern auch zu höheren Kosten durch einen schnelleren Verschleiß der Anlage.

 

Worauf sollte bei der Heizlastberechnung geachtet werden ?

Zunächst einmal ist es wichtig darauf zu achten das die Heizlast nach der gängigen und gültigen Norm der DIN/TS 12831-1 und somit im ausführlichen Verfahren ermittelt wird. Verfahren zur überschlägigen Heizlastermittlung über z.B. Verbrauchswerte der alten Heizungsanlage oder häufig verwendete Online-Tools diverser Heizungshersteller eignen sich hierfür nicht. Diese Tools ermitteln die Heizlast häufig über sogenannte Baualtersklassen. Vereinfacht bedeutet dies das für Ihr Gebäude nach Baujahr die damals typischen Baustoffe und deren U-Werte und Aufbauten pauschal angesetzt werden. Ausgetauschte Fenster, nachträglich gedämmte Dächer oder Kellerdecken finden hierbei keinerlei Berücksichtigung.

 

Die Vorlauftemperatur

Aufgrund der Bauweise von Wärmepumpen ist Ihre Effizienz und Einsetzbarkeit u.a. in hohem Maße von der Vorlauftemperatur abhängig. Früher war dies bei älteren Öl- oder Gasheizungen ein zu vernachlässigender Faktor. Infolgedessen wurden Heizkörper früher typischerweise mit den üblichen Vorlauftemperaturen von 70 °C oder 75 °C betrieben.

Zum Vergleich:

Bei Brennwertgeräten hängt die Effizienz z.B. unter anderem von der Rücklauftemperatur ab, obwohl hier klar gesagt werden muss das der Einfluss bei weitem nicht so signifikant wie bei Wärmepumpen ist.

Ein Großteil der heute verfügbaren Wärmepumpenheizungen ist für solche Heizungssysteme nicht geeignet. Auch Modelle diverser Hersteller welche mit Vorlauftemperaturen von 70°C oder 75°C werben können hier pauschal nicht als "passende" Lösung bezeichnet werden.

Ein Beispiel:

Ein bekannter Hersteller bewirbt seine neue Monoblockwärmepumpe mit dem Slogan "...bis zu 70 Grad Vorlauftemperatur...bestens geeignet für die Modernisierung in Bestandsgebäuden"

Aber ist das wirklich so und unter welche Gesichtspunkten ist dieses Produkt bestens geeignet ?

Ein Blick in die Herstellerangaben liefert Antworten auf diese Frage:

Bild1

Die Grafik verrät uns das die hier genutzte Wärmepumpe bei einer Außentemperatur von bspw. -7°C und einer angenommen Vorlauftemperatur von 35°C eine Leistungszahl (COP) von 3,16 aufweist. Ein durchaus guter Wert !

Auf der nächsten Grafik sehen wir jetzt die gleiche Wärmepumpe welche jetzt bei 70°C Vorlauftemperatur und gleicher Außentemperatur nur noch einen COP von 1,99 aufweist.

Bild2

 

Was sagt der COP überhaupt aus ?

COP steht für "Coefficient of Performance" und bezeichnet die Effizienz einer Wärmepumpe. Vereinfacht gesprochen gibt der Wert das Verhältnis von Wärmeleistung und der dazu erforderlichen Antriebsenergie also dem benötigten Strom an.

Im obigen Beispiel würde die Wärmepumpe also um bei der gleichen Außentemperatur 1 kW Wärme zu erzeugen ganze 66,67% mehr Energie benötigen.

Mann kann also sagen, das durch jedes Grad welches bei der Vorlauftemperatur eingespart werden kann, die Effizienz z.B. einer Luftwärmepumpe um 2-3 Prozent steigt. So reduzieren sich die Energiekosten bei Reduktion von 75 °C auf 55 °C um satte 40 Prozent! Und das ohne zusätzliche Dämmung an der Gebäudehülle.

Da die Vorlauftemperatur in der Regel durch kritische Räume mit hoher Heizlast definiert wird, kann diese in vielen Fällen durch den gezielten Austausch von Heizkörpern oder der Installation einer zusätzlichen Heizfläche in diesem Raum reduziert werden. Auch der Austausch von "normalen" Heizkörpern gegen Wärmepumpenheizkörper ist oft gezielt möglich.

 

Fazit

Zusammenfassend lässt sich also festhalten das Wärmepumpen in Altbauten eine vielversprechende Option darstellen wenn es darum geht Heizkosten einzusparen und die Umwelt zu schonen. Damit die Wärmepumpe allerdings nicht zur Kostenfalle wird, ist eine sorgfältige Planung unter Berücksichtigung aller baulichen Gegebenheiten und zur Verfügung stehenden Energiequellen unerlässlich und sollte das Fundament einer jeden Überlegung zum Heizungstausch sein. Vertrauen Sie nicht auf pauschale Aussagen und "über den Daumen" gepeilte Dimensionierungen sondern lassen Sie sich von einem erfahrenen Wärmepumpenspezialisten kompetent beraten.

Als "zertifizierter Fachbetrieb Wärmepumpe nach der VDI 4645" mit langjähriger Erfahrung und bereits über 200 installierten Wärmepumpen in Bestandsgebäuden bieten wir Ihnen mit unserem Dienstleistungspaket "Wärmepumpe im Altbau" ein umfassendes Planungspaket an welches alle Fragen zur Machbarkeit von Wärmepumpen in Ihrem Gebäude umfassend und transparent beantwortet.

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